Kommunikationstraining an der Salzachklinik Fridolfing

Wohlwollend miteinander Reden – „Gewaltfreie Kommunikation“
Die Salzachklinik Fridolfing lud am 07.04.2022 die Mitarbeiter der umliegenden Praxen zu einem Kommunikationstraining ein. 30 Ärztinnen, Ärzte sowie Arzthelferinnen nutzten die Gelegenheit, um sich mit dem Thema Kommunikation in der Praxis näher zu beschäftigen. 
Als Trainerin konnte die Salzachklinik Frau Dr. Stephanie Schnichels aus Traunstein gewinnen. Sie ist Profi auf dem Gebiet der Kommunikation und hält darüber seit vielen Jahren Vorträge, berät Firmen und Einrichtungen. Das Thema war „Gewaltfreie Kommunikation“ nach Marshall B. Rosenberg. 

Der Vortrag baute auf vier Schritten auf:

  • Beobachtung
  • Gefühl
  • Bedürfnis
  • Bitte/Lösungsstrategie

Dr. Schnichels erklärte den Anwesenden, dass „Gewalt“ im Verhalten und in der Sprache oft schon viel früher beginne, als wir denken. 
Jeder Mensch hat Bedürfnisse. Diese zu erkennen und entsprechend zu reagieren, erleichtert den Umgang untereinander. Im Praxisalltag finden immer wieder Situationen statt, die zu Konflikten oder Unzufriedenheiten beim Patienten oder dem Praxisteam führen. Wer auf solche Situationen vorbereitet ist, hat es viel leichter, schon im Vorfeld unangenehme Situationen zu verhindern. 

Ein Zauberwort ist die Beobachtung. Wenn eine Arzthelferin erkennt, dass ein Patient z. B. schon übergebührlich lange warten musste und immer ungeduldiger auf seinem Stuhl hin und her rutscht, kann sie auf dieses Gefühl entsprechend mit Verständnis und Einfühlungsvermögen reagieren. Hier hilft oft schon, wenn die Arzthelferin sagt: „Ich habe schon bemerkt, sie sind ungeduldig, weil sie so lange warten müssen, ich werde nachfragen, was der Grund ist.“ Der Patient fühlt sich dadurch erleichtert, weil er wahrgenommen wird. Wenn die Arzthelferin jetzt noch eine Lösung parat hat, z. B. „Frau Doktor ist in 3 Minuten für Sie da“, dann ist die Situation für beide Seiten optimal gelöst. 

Das gleiche gilt auch bei der Kommunikation innerhalb der Praxis. Wenn die MitarbeiterInnen untereinander die Bedürfnisse und Gefühle durch Beobachtung erkennen oder unerfüllte Bedürfnisse klar benennen können: „Du kannst mir vertrauen, ich weiß genau, wie ich den Behandlungsraum sauber halten muss“, dann verbessert sich das Betriebsklima nachhaltig und führt zu einem zufriedeneren Miteinander. 

Eine Besonderheit war, wie Stephanie Schnichels den Vortrag garnierte. Sie hatte hierfür ein Giraffengeweih für den Kopf und eine Handpuppe als Wolf gewählt. Wobei der Wolf an der Hand sich beschwerte oder anklagte und sie selbst mit dem Geweih auf dem Kopf für das Erkennen der Bedürfnisse stand. Diese Art der Erklärung sorgte bei den Anwesenden für Aha-Effekte und nicht selten für Schmunzeln. 

Im Anschluss an das Training wurde noch bei kleinen leckeren Happen etwas fachgesimpelt.