Erfolgreicher Vortrag „Achten Sie auf Ihren Darm“

Rund 50 Interessierte versammelten sich 24. März in der Cafeteria der Salzachklinik zum Gesundheitsgespräch „Achten Sie auf Ihren Darm – Darmkrebs vorbeugen, erkennen, behandeln“. Dr. Matthias Buchhorn, Dr. Manuel Strohmeier und Dr. Thomas E. Langwieler nahmen sich den Abend Zeit, um über dieses wichtige Thema zu informieren. Denn „Darmkrebs ist häufig“, so Dr. Buchhorn. Rund 60.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland. Und das Risiko steigt im Alter. 
 

Doch wie entsteht Darmkrebs?

Diese interessante Frage beantwortete Dr. Buchhorn am Anfang des Vortrags. Die wahrscheinlich häufigste Ursache der Erkrankung ist der Lebensstil der Person oder erbliche Faktoren. Dennoch können auch Umweltfaktoren, Krankheitserreger oder der Zufall Ursache dafür sein. 
Die Krebszellen entwickeln sich aus zunächst gesunden, harmlosen Körperzellen. Das passiert nicht über Nacht. „Umso wichtiger ist die Früherkennung“, so Dr. Buchhorn.
 

Wie läuft eine Darmkrebsvorsorge ab?

Die Koloskopie ist sicher, sauber und schmerzfrei, versprechen die Ärzte. Mit 20 bis 25 Minuten dauert der Eingriff außerdem nicht lange. Bei der Darmspiegelung wird der Darm auf sogenannte Polypen untersucht. Ist der Befund unauffällig und es werden keine Polypen gefunden, dann findet die nächste Vorsorge erst in 10 Jahren wieder statt. Werden jedoch Polypen gefunden, werden diese entfernt und die nächste Darmspiegelung sollte in etwa drei bis fünf Jahren stattfinden, empfiehlt Dr. Strohmeier. 
Was viele nicht wissen: Ab dem 50. Lebensjahr haben Männer und ab dem 55. Lebensjahr Frauen einen Anspruch auf eine kostenlose Darmspiegelung. 
 

Wie lässt sich das Risiko zu erkranken senken? 

Dr. Buchhorn weiß: Durch Primärprävention und Früherkennungsmaßnahmen. Dazu zählt regelmäßige körperliche Aktivität. 30 bis 60 Minuten täglich reichen da schon aus. Ebenso eine Gewichtsreduktion. Ab einem BMI über 25 ist das Risiko bis zu zweifach erhöht. Außerdem sind Rauchen und zu viel Alkohol nicht gerade das Beste. Bei der Ernährung sollte man auf genügend Ballaststoffe achten. Obst, Gemüse und nur in geringem Maße rotes bzw. verarbeitetes Fleisch, empfiehlt Dr. Buchhorn. 
 

Wie geht es weiter, wenn die Diagnose Darmkrebs gestellt wurde?

Hier gibt es die verschiedensten Therapiemöglichkeiten: Eine endoskopische Therapie, eine Operation, die Chemotherapie, die Strahlentherapie oder auch die lokale Tumortherapie, informierten die Ärzte. 

Dabei ging Dr. Langwieler genauer auf die Operationstechniken ein, die sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt haben. Dank der neuesten Robotertechnik und besten Kameras ist es möglich, absolut innovativ und vor allem minimalinvasiv zu arbeiten. Da gibt es nicht wie früher eine riesige Narbe und starke Schmerzen danach. Bei der heutigen sogenannten „Schlüssellochmethode“ sitzt der Operateur an einer Konsole und steuert damit Roboterarme. 
„Wo ich meine eigenen Arme früher drehen und winden musste, um mir zum Beispiel beim Nähen Platz zu schaffen, kann ich jetzt dank der Roboterarme mit einer kleinen Handbewegung sogar im 360-Grad-Winkel vernähen“, sagt Dr. Langwieler. Das hat den Vorteil, dass umliegendes Gewebe viel weniger beansprucht wird, was postoperative Schmerzen und Entzündungen massiv verringert. 

Abschließend betonten die Ärzte noch einmal: „Früh erkannt ist Darmkrebs fast zu 100 Prozent heilbar.“ Deshalb ist die Vorsorge so enorm wichtig.
 

Rege Diskussion bei der anschließenden Fragerunde

In der anschließenden Fragerunde entwickelte sich eine rege Diskussion. Fragen wie „Was ist der Unterschied zwischen einer Zyste und einem Polyp?“, „Was, wenn der Stuhl nur noch fingerdick ist?“ oder „Wie lange muss man nach einer Krebsoperation am Darm mit der nächsten Darmspiegelung warten?“, interessierten die Besucher unter anderem.

Klinikleiterin Elisabeth Sinzinger bedankte sich zum Abschluss recht herzlich bei den drei Referenten Dr. Matthias Buchhorn, Dr. Manuel Strohmeier und Dr. Thomas E. Langwieler, für den interessanten und wichtigen Vortrag.

Dr. Strohmeier, Dr. Buchhorn, Dr. Langwieler und Frau Sinzinger bei Geschenke-Übergabe
Dr. Thomas E. Langwieler beim Vortrag "Achten Sie auf Ihren Darm"